Düsseldorf
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön,
und wenn man in der Ferne an sie denkt
und zufällig dort geboren ist,
wird einem wunderlich zumute.
Ich bin dort geboren, und es ist mir,
als müßte ich gleich nach Hause gehen ...
Herz, mein Herz
Herz, mein Herz (Buch der Lieder 1827)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Herz mein Herz, sei nicht beklommen,
Und ertrage dein Geschick,
Neuer Frühling gibt (dir) zurück,
Was der Winter dir (nahm).
Und wie viel ist dir geblieben!
Wie schön ist noch die Welt!
Und, mein Herz, was dir gefällt,
Alles, alles darfst du lieben!
Du bist wie eine Blume
Du bist wie eine Blume (Buch der Lieder)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Du bist wie eine Blume (für mich),
so hold und schön und rein.
Ich schau' dich an, und Wehmut
Schleicht mir in's Herz hinein.
Mir ist als ob ich die Hände
Auf's Haupt dir legen sollt'.
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.
You gaze upon me sweetly (Mit deinen blauen Augen)
Mit deinen blauen Augen / Siehst du mich lieblich an (Neue Gedichte)
You gaze upon me sweetly with your eyes of blue
Ich wandle unter Blumen
I walk in a crowd of flowers
Text: Heinrich Heine (übersetzt von Aaron Kramer)
Musik: Ronald Kurt
You gaze upon me sweetly
With your eyes of blue
And my mind becomes so dreamy
That I have no words for you
I think about your blue eyes
Wherever I may be
And in my heart are rolling
Blue thoughts like a sea
I walk in a crowd of flowers
And bloom amid their May
I walk as though in a vision
And at every step I sway
Oh hold me tight
Hold me tight beloved
Otherwise I´ll fall at your feet
And the garden is full of eyes
Mit deinen blauen Augen
Siehst du mich lieblich an,
Da wird mir so träumend zu Sinne,
Daß ich nicht sprechen kann.
An deine blauen Augen
Gedenk ich allerwärts; —
Ein Meer von blauen Gedanken
Ergießt sich über mein Herz.
Ich wandle unter Blumen
Und blühe selber mit;
Ich wandle wie im Traume,
Und schwanke bei jedem Schritt.
O, halt’ mich fest, Geliebte!
Vor Liebestrunkenheit
Fall’ ich dir sonst zu Füßen,
Und der Garten ist voller Leut’.
Für Katharina
Für Katharina (1830)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
... und immerdar
schau ich in ihr Augenpaar ...
Das schöne Weib macht mich erbeben!
Beginnt für mich ein neues Leben?
Es hält mit Angst mich von ihr fern,
Es treibt mich Sehnsucht hin zu ihr!
Wie meines Schicksals wilde Sterne
Erscheinen diese Augen mir.
... und immerdar
schau ich in ihr Augenpaar ...
Und die Stunden, sie verfließen.
Sie verfließen wie ein Traum.
Was ich rede, weiß ich kaum,
Weiß auch nicht, was sie gesprochen.
Die Stirn ist klar. Doch es gewittert
Dahinter schon der künftge Blitz,
Der künftige Sturm, der mich erschüttert
Bis in der Seele tiefsten Sitz.
Die Sehnsucht treibt. - Ich muß mich nähern
Dem holden, unheilschwangern Ort -
Schon kann ich ihre Stimme hören -
Klingende Flamme ist ihr Wort.
... und immerdar
schau ich in ihr Augenpaar ...
Und die Stunden, sie verfließen.
Sie verfließen wie ein Traum.
Was ich rede, weiß ich kaum,
Weiß auch nicht, was sie gesprochen.
Gesanglos war ich und beklommen
So lange Zeit - nun dicht ich wieder!
Wie Tränen, die uns plötzlich kommen,
So kommen plötzlich auch die Lieder.
Singend kann ich wieder klagen
Von großem Lieben, größerm Leiden,
Von Herzen, die sich schlecht vertragen
Und dennoch brechen, wenn sie scheiden.
... und immerdar
schau ich in ihr Augenpaar ...
Wo sind die Rosen, deren Liebe
Mich einst beglückt? All ihre Blüte
Ist längst verwelkt! Gespenstisch trübe
Spukt noch ihr Duft mir im Gemüte.
... und immerdar
schau ich in ihr Augenpaar ...
Frühlingsbotschaft
Frühlingsbotschaft
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
Wo die Blumen sprießen.
Und wenn du eine Blume siehst
Sag, ich laß sie grüßen.
Das Glück
Das Glück (1851)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Das Glück ist eine leichte Dirne
Und weilt nicht gern am selben Ort;
Sie streicht das Haar dir von der Stirne
Und küßt dich rasch und flattert fort.
Frau Unglück hat im Gegentheile
Dich liebefest ans Herz gedrückt;
Sie sagt, sie habe keine Eile,
Setzt sich zu dir an's Bett und strickt.
Ein Posten ist vakant
Ein Posten ist vakant (Romanzero 1851)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Ein Posten ist vakant, die Wunden klaffen
Der eine fällt, die andern rücken nach.
Doch fall ich unbesiegt und meine Waffen
sind nicht gebrochen - nur mein Herz brach.
Ein Fräulein stand am Meere
Der Sonnenuntergang (1832)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang
Mein Fräulein! sein sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
Ein Jüngling liebt ein Mädchen
Ein Jüngling liebt ein Mädchen (Buch der Lieder 1822)
Text: Heinrich Heine
Musik: Ronald Kurt
Ein Jüngling liebt ein Mädchen,
Die hat einen Andern erwählt;
Der Andere liebt eine Andere
Und hat mit dieser (sich) vermählt.
Das Mädchen heiratet aus Ärger
Den ersten besten Mann ...
Der Jüngling, der ist übel dran.
Es ist eine alte Geschichte,
Doch ist sie immer neu;
Und wem sie just passieret,
Dem bricht das Herz entzwei.
Der Tod und das Leben
Der Tod und das Leben (Buch der Lieder)
Text: Heinrich Heine
Musik: unbekannter Komponist
Der Tod das ist die kühle Nacht,
Das Leben ist der schwüle Tag.
Es dunkelt schon, mich schläfert,
Der Tag hat mich müd gemacht.
Über mein Bett erhebt sich ein Baum,
Drin singt die junge Nachtigall;
Sie singt vor lauter Liebe,
Ich höre es sogar im Traum.
Der Mensch
Sage Nein
Sage Nein
Musik: Johann Sebastian Bach (Bouree E-Moll)
Text: Ronald Kurt
Sage Nein, wenn du meinst,
dass es schlecht ist für dich.
Sage Ja, wenn du meinst,
dass es gut ist für dich.
Was du denkst, das ist wahr,
was du fühlst sowieso -
doch für andere ist anderes wahr.
Sage klar, was du willst,
hör gut zu, was man meint
und entscheide dann selbst, was du tust.
Liebe kommt, Liebe geht,
was dir bleibt, bist du selbst
und das große Gefühl, dass du lebst.
Sei dir selbst stets genug,
halt die Angst von dir fern,
da wird ein Weg für dich sein.
Stufen
Stufen
Text: Hermann Hesse
Musik: Ronald Kurt
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zum Aufbruch ist,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Das Meer ist mehr
Das Meer ist mehr
Text/Musik: Ronald Kurt
Erklär mir den Tag
Erklär mir die Nacht
Erklär mir die Sterne, die Sonne, den Mond
Erklär mir die Wüste, den Wind und den Wald
Erklär mir den Flug eines Vogelschwarms
Und dann erklär mir das Meer
Laut und leise
Flach und tief
Ruhig bewegt
Wogend still
Das Meer ist mehr
Das Meer ist mehr
Lass und sieh dich Wellen schlagen
Spring hinein ins Meer
Lass und fühl die Schwere schwinden
Spring hinein ins Meer
Lass und sieh dich Wellen schlagen
Spring hinein ins Meer
Erklär mir dich
Erklär mir mich
Erklär mir das Erklären
Erklär mir Klänge, Bilder und Worte
Erklär mir, was gut ist, was wahr ist, was schön
Erklär mir den Augenblick, die Liebe, den Tod
Und dann erklär mir das Meer ....
Ecce Homo
Ecce Homo
Text: Friedrich Nietzsche (aus: Die fröhliche Wissenschaft)
Musik: Ronald Kurt
Seit ich des Suchens müde ward
Erlernte ich das Finden
Seit mir ein Wind bot Widerpart
Segel ich mir allen Winden
Ja, ich weiß, woher ich stamme
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr ich mich
Licht wird alles, was ich fasse
Kohle alles, was ich lasse
Flamme bin ich sicherlich
Schritt für Schritt, das ist kein Leben
Bein vor Bein macht deutsch und schwer
Ich hieß den Wind mich aufwärts heben
Ich lernte mit den Vögeln schweben
Nach Süden flog ich über´s Meer
Vernunft, verdrießliches Geschäft
Das bringt uns allzu bald ans Ziel
Schon fühl ich Mut und Blut und Säfte
Zu neuem Leben, neuem Spiel
Zeit ohne Ziel, Zeit ohne Ziel, Zeit ohne Ziel
Von Mensch zu Mensch
Seelen singen leise
Seelen singen leise
Text/Musik: Ronald Kurt
Seelen singen leise
hör gut zu, wenn sie´s tun
nimm sie wahr, wie sie sind
wenn sie sind, was sie sind
nimm sie Ton für Ton für Ton
Seelen sind alleine
können nie sich vereinen
sie sind da, wo sie sind,
was sie sind, für sich selbst
sie sind hier und da für sich, ganz für sich
Seelen brauchen Seelen
die sie hör´n und verstehen
die sie spiegeln
die ihnen Leben geben
die ihnen zeigen wer sie sind, wer sie sind
Seelen singen leise ...
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